7 Monate krabbelte unser kleiner Tadeus, dann stellt er sich hin und läuft los und fällt auf die Nase. Immer und immer wieder. Nichts ist mehr sicher. Er will wachsen, sich neue Perspektiven und Möglichkeiten erschließen, um irgendwann tanzen zu können, davon laufen zu können, um sich in der Welt zu erfahren. Und er will sicher sein. Kein Schritt nach vorne geht ohne die Absicherung nach hinten. Doch er gibt seine alte Sicherheit ein Stückweit auf. Immer wieder, mal mehr, mal weniger.

Wachstum und Sicherheit sind zwei unserer wichtigsten Grundbedürfnisse und es sind zwei Kämpfer, die sich immer wieder Knüppel zwischen die Beine werfen. Um wachsen zu können, müssen wir ein wenig Sicherheit einbüßen. Um das Bedürfnis nach Sicherheit zu erfüllen, müssen wir unser Wachstum bremsen. Doch wir können nicht anders als wachsen.

Bei Kindern ist es offensichtlich und jeder ist okay damit, dass es riskant ist. Sie wachsen einfach und sie probieren aus. Sie tun sich weh und machen Fehler, lernen und wachsen weiter.

Verlangsamt sich irgendwann das körperliche Wachstum auf kaum sichtbare Schritte, heißt das nicht, dass wir innerlich nicht weiter wachsen – emotional, mental, spirituell.
Dieses Wachstum braucht den gleichen Mut und die gleiche Neugierde, die ein Kind ganz natürlich hat, um die Sicherheit, die Wachstum verhindert, ein Stückweit loszulassen. Loslassen. Nicht alles loslassen. Aber das loslassen, was nicht mehr benötigt wird. Nur so kann es weitergehen.